Dem Siedlungsdruck gerecht werden - Stellungnahme zum LEP

Die Staatsregierung hat jüngst eine „Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP)“ auf den Weg gebracht. Dieser sieht vor, dass Gemeinden in der „zweiten Reihe der ländlichen Räume mit Verdichtungsansätzen“ keine neuen Wohngebiete mehr ausweisen dürfen. Die Region der ILE Holledauer Tor profitiert von der Nähe zur Stadt Landshut und dem guten Anschluss an München und Regensburg. Da die Mieten in den Städten rasant steigen, ziehen immer mehr Personen aus der Stadt in den ländlichen Raum. Dieser Trend wurde durch die Corona-Krise noch verschärft. Daher nimmt die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum seit Jahren stetig zu, und es ist für die Gemeinden eine Herausforderung allen Bürger*innen eine leistbare Wohnung, Haus oder Grundstück zur Verfügung zu stellen. „Die vorgesehene Einteilung des LEP in „Verdichtungsräume“ und den „ländlichen Raum“ würde die Planungshoheit der Gemeinden stark einschränken“ erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Furth, Herr Andreas Horsche. Die ILE Bürgermeister*in stehen einer solchen Einteilung durchaus positiv gegenüber. „Es gibt viele Regionen, die von Abwanderung betroffen sind“, erklärt die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohenthann, Frau Andrea Weiß. „Um hier eine weitere Zersiedelung und Flächenfraß zu verhindern macht die neue LEP durchaus Sinn.“ Doch die Einteilung in nur zwei Kategorien ist den Bürgermeistern der ILE zu kurz gedacht. „Unsere Kommunen befinden sich im direkten Randbereich an die Stadt Landshut und die Metropolregion München-Nürnberg“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Weihmichl, und Zweckverbandsvorsitzender der ILE, Herr Hans-Peter Deifel. „Daher müsste hier eine dritte Kategorie eingeführt werden, die diesem Umstand gerecht wird und den Gemeinden auch in Zukunft Handlungsspielraum beim Ausweisen von Wohngebieten lässt“. „Vor allem ist hier auch zu berücksichtigen, dass die Bundesregierung erst kürzlich die Ansiedlung des Wasserstoffzentrums in Pfeffenhausen beschlossen hat“, gibt der Bürgermeister der Marktgemeinde Pfeffenhausen, Herr Florian Hölzl, zu bedenken. „Hierbei werden viele neue Arbeitsplätze entstehen“. Nimmt man den Gemeinden die Möglichkeit, Wohngebiete vor Ort anzubieten, führt dies unweigerlich zu mehr Verkehr und damit zum Ausstoß von klimaschädlichem CO2. Auch ist im LEP ausdrücklich die Gleichwertigkeit der Lebens- und Arbeitsbedingungen genannt. Deren Ausbau hat oberste Priorität in den ILE-Gemeinden. „Dies kann jedoch nur gelingen, wenn wir unserer Bevölkerung vor Ort auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum anbieten können“, gibt der Bürgermeister der Gemeinde Obersüßbach, Herr Michael Ostermayr zu bedenken. Um die Bedürfnisse der ILE-Region stärker in den Fokus zu rücken, haben die Bürgermeister*in der ILE Gemeinden eine gemeinsame Stellungnahme zur LEP bei der Regierung eingereicht. 

Luftaufnahme Gemeinde Furth (Foto: Thomas Oberhofer)



Im Holledauer Tor treffen sich die Gemeinden
Furth, Hohenthann, Pfeffenhausen, Weihmichl und Obersüßbach

Miteinander wollen wir unsere Region gestalten.